Segeln seit 1985 auf der Warnow, später auch auf der Ostsee vor Warnemünde
SY Monk - eine J-97 hier beim Midsummer Cup auf der Ostsee vor Warnemünde. Der Schirmherr ist Teil der Crew und hilft als Mitsegler, wo er gerade gebraucht wird - also oft da, wo die Sonne scheint. Dem Schönwetter Segeln ist der Schirmherr schon am längsten verbunden. Dieser Leidenschaft kann er bei diversen Tagestörns und Ausfahrten auf der Ostsee mit der Crew nachgehen. Aber wie hat er das Segeln in Rostock gelernt?
Es begann im Opti mit 9 Jahren im Verein. Training auf der Warnow, Theorie und richtiger Sport im Winter und im Sommer Trainingslager wie hier ein Hohen Viecheln. Noch vor dem Segeln im Verein ging es mit dem Opti aber schon in Rerik auf dem Salzhaff los. Die erste Teilnahme an DDR Meisterschaften gab es dann mit 12 Jahren und mit 13 dann auch schon wieder die letzte. Es lag nicht an mir, es lag an der DDR. Sie hat einfach Schluss gemacht.
Zwischen den beiden DDR Meisterschaften gab es ein Intermezzo im Mini OK. Im Hintergrund noch die Neptun Werft an der Warnow - beides Opfer der Wende. Also Mini OK und die Werft meine ich. Für den Schirmherrn war es ja eher eine glückliche Fügung; denn wer weiß, ob es sonst hier bspw. die Wassersportgeräte in der jetzigen Form gäbe. Und auch das Segeln bzw. der Wassersport generell auf der Ostsee wurde ja erst durch die Wende ermöglicht
Weil es den Mini OK nur im Osten von Deutschland gab, ging es mit 13 Jahren zurück in den Opti und dann 1990 zur Europameisterschaft in Flensburg - Team DDR. Später hat es der Schirmherr mit einem Bild von der Euro sogar in den Yachtsport Kalender 1993 geschafft. Wenn es schon nicht mit dem Ergebnis reicht, dann wenigstens durch die Optik.
1993 ging es in die Europe, die wurde wenig später für Frauen olympisch. Der Laser wurde erst später populär und war optisch auch nicht so ansprechend wie die Europe und zum 420er fehlte einfach ein Mitsegler zu gemeinsamen Segeltrips in Warnemünde zu jener Zeit.
1996 fand sich dann endlich ein solcher Mitsegler, dann aber gleich für den 470er. Das war schon ein recht gewagter Schritt, gleich auf einem olympischen Boot das Segeln zu zweit zu lernen. So versuchten sie auf verschiedenen Regatten ihr gemeinsames Glück zu finden, ohne sich lange mit Segeltraining vor Warnemünde aufzuhalten.
Da das auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt war und die Schwerkraft den Mitsegler in die olympische Finn Dingy Klasse zog, ging es für den Schirmherrn nun nur noch sporadisch im 505er weiter. Im Jahr 2000 hätte er fast einen Titel in der Klasse mit seiner Schwester an Bord geholt: 2. bei der Deutschen Meisterschaft am Walchensee - so gesehen also erstes mixed Team. Sowas ist ja heutzutage olympisch ....
Einen großen Titel gab es dann aber doch noch. Beim blauen Band der Warnow gab es im großen Finale den lang ersehnten Erfolg. Im Schein der Stirnlampe funkelte das blaue Band der Bänder.
Inzwischen geht es nicht mehr soooo leistungsorientiert zur Sache. Es wird Dickschiff gesegelt. Vorwiegend die Mittwochsregatta in Warnemünde. Es begann zunächst mit der Segelyacht el Duderino, einer Beneteau 23.5. Der Yardstickwert - also der Zeitverrechnungsfaktor - lag um 110 und es war noch die erste Startgruppe.
Dann folgte ein Upgrade von el Duderino zu SY Dude mit 27.7 Fuss, ebenfalls von Beneteau. Durch diesen Move konnte auch die Yardstickgruppe um 110 mit den (meistens) unschlagbaren Vierteltonnern hinter sich gelassen werden. Ebenfalls damit beendet war die Zeit des Aussenbordmotors, was die An- und Abreise entlang der Warnow deutlich komfortabler gestaltet.
2021 wurde der Yardstickwert dann sogar auf 93 gedrückt - mit SY Monk, einer J-97. Insofern sind wir endgültig in der schnellsten Yardstickgruppe angekommen und liebäugeln sogar mit einer ORC Vermessung .... um damit in die späteste Startgruppe zu kommen, was wiederum nochmal die Anreise entspannen würde.
Nochmal zurück zu einigen Highlights im Segelkalender. Die Mittwochsregatta findet von Mai bis Oktober statt. 2020 bliebt der Crew nur das Training auf der Ostsee. Auch das gemeinsamen Grillen oder Nachbesprechen der Mittwochsregatta im Akademischen Segelverein zu Warnemünde fiel aus, wird aber nachgeholt. Die Heimfahrt in den Stadthafen findet meist erst tief in der Nacht statt. Wollen wir mal hoffen, dass die geplante BuGa Brücke über die Warnow dann noch geöffnet ist ...
Im Frühjahr gibt es Pfingstregatta oder auch Midsummer Cup nach Kühlungsborn. Im Herbst wie hier im Bild findet der Hohe Düne Cup mit Social Event in der Yachhafenresidenz statt.
Und wenn wir schon bei den Regatten sind, darf das weiter oben erwähnte Blaue Band der Warnow nicht fehlen. Wie hier im 505er 2019, nicht ganz so erfolgreich wie einige Jahre zuvor, aber trotzdem gesellig. Appopros gesellig - hin und wieder wird auch die heimische Warnow bei der Freitagsregatta mit dem Dickschiff unsicher gemacht, allerdings muss man hierbei den Tiefgang im Auge behalten.
Neben der etwas verbesserten Bootstechnik hat auch die mediale Begleitung der Mittwochsregatta einen Sprung nach vorne bzw. Flug nach oben gemacht. Die Drohne machts möglich. Hier in Begleitung diverser Segelyachten.
Und hier an einem einsamen Trainingstag auf der Ostsee vor Warneünde. Bis 15 Knoten Wind kann die Drohne von DJI noch geflogen werden. Allerdings sorgt die Landung auf dem schwankenden Schiff für zusätzlichen Nervenkitzel.
Ganz klein erscheinen die Schiffe auch beim Modellsport - genauer gesagt beim Americas Cup Radio Controlled oder kurz AC/RC
Das Gegenteil von klein, also Speedsailing hat er auch schon probiert, damals von Kiel nach Warnemünde und beim Rekordversuch mit dem Speedsailing Trimaran war er auch dabei, nur die N3 Mediathek reicht nicht weit genug zurück - deswegen gibt es hier den Beitrag aus dem Nordmagazin hier zum Download hier zum Download oder im Player oben.
Wie weiter? Neben dem immer größer bei den Dickschiffen, gibt es gegebenfalls eine Rückbesinnung auf alte Modellsportzeiten.
Vielleicht sehen wir hier noch das größte Sportcomback aller Zeiten, wenn alle Teilnehmer mal ihre Akkus laden und die Servos wieder flott machen. Der aktuelle Americas Cup beginnt ja gerade erst und wenn die Americas Cupper erst wieder foilen, kreuzen wir ja vielleicht auch die Klingen bzw. die Antennen der Fernbedienung - stay tuned on 2.4 GHz - AC/RC Modell Segeln